Soziales
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Recent Submissions
- PublicationDiskriminierung und Hilfebedarf aus Perspektive von Geflüchteten auf dem LandDie Inanspruchnahme von Hilfe – institutionalisierte gleichermaßen wie informelle – setzt die subjektive Wahrnehmung des eigenen Hilfebedarfs voraus. Sich selbst als hilfsbedürftig zu definieren, bedeutet, sich in ein zumindest temporäres Definitionen gesellschaftlicher Probleme, die als soziale Konstruktionen veränderbar sind. Eine Strategie, um sich nicht in die niedrigere Statusposition der hilfesuchenden Person begeben zu müssen, kann eine Adaptierung der eigenen Deutungsmuster sein. Dies wird anhand einer Analyse problemzentrierter Interviews mit Geflüchteten und deren Netzwerkzeichnungen aus deren Perspektive rekonstruiert und in einer Fallstudie einer in einer kleinen burgenländischen Gemeinde lebenden Geflüchteten dargestellt. Die Wahrnehmung von Diskriminierung und das gewählte Bewältigungsmuster als Reaktion auf ebendiese divergiert je nach Wohnort und Sozialisation entlang von damit in Zusammenhang stehenden regionalen Parametern.
102 - PublicationKulturalisierung und Mehrsprachigkeit in der biografischen Fallarbeit mit Geflüchteten: Herstellung und Dekonstruktion der Kategorie „Flüchtling“ in narrativen GesprächssettingsDie Narration der eigenen Lebensgeschichte geflüch teter Menschen wird u.a. durch die Struktur von Einvernahmen im Asyl verfahren und Beratungssituationen beeinflusst, in denen sich die Betroffe nen gezwungen sehen, sich auf ihre Hilfsbedürftigkeit zu fokussieren. Diese Vorerfahrungen formen einerseits die Erzählstruktur, andererseits wirken normative Integrationserwartungen auf die biografische Selbstpräsentation. Die Analyse der Sprachwechsel innerhalb der Erzählung legt zudem latente Deutungsmuster offen. Der Artikel verweist auf die Notwendigkeit profes sioneller Reflexivität, welche über ein kritisches Hinterfragen der eigenen biografischen Situiertheit von Fachkräften hinausgeht. Es gilt, Gesprächs settings so umzugestalten, dass Rassismus- und tabuisierte Krisenerfahrun gen erzählbar werden und sich die Akteur_innen zeitgleich als handlungs fähige Subjekte wahrnehmen können. Der Beitrag zeigt Perspektiven der biografischen Fallarbeit bei krisenhaften Lebensereignissen im Kontext Flucht auf.
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